TV Petterweil |
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SG Wallau-Massenheim |
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Regionalliga Süd
27. November 2005, 18:00 UhrDem Meisterschaftsfavoriten bis zum Schluss Paroli geboten
27:31-Niederlage gegen Wallau-Massenheim ein Spiel mit hohem Unterhaltungswert. Wieder erstarkter Andrej Chimonenko erzielt sechs Treffer.
Olbrich wieder fit
Petterweil. Kritische Worte mussten sich die Regionalliga-Handballer TV Petterweil nach der so dürftigen Leistung bei Schlusslicht Saarbrücken (33:33) von ihrem Trainerduo Gebhard Fink/Thomas Jäth anhören. Vor allem Andrej Shimonjenko (37) bekam sein Fett weg. Dass der älteste Petterweiler Feldspieler weitaus mehr kann als bei seinem Null-Tore-Spiel im Saarland, will der Zweimeterhüne am Sonntag (18 Uhr) im Hessenderby gegen den noch verlustpunktfreien Tabellenführer Wallau/Massenheim zeigen.
«Die Mannschaft hat nach dem grottenschlechten Spiel etwas gutzumachen», erwartet Jäth von allen Akteuren eine klare Steigerung. «Und wer bei diesem Spiel gegen den Titelfavoriten Nummer 1 nicht motiviert ist», so Jäth, der sei hier völlig fehl am Platz. Trotz des verpassten ersten Auswärtssieges der Saison erhält die Mannschaft eine weitere Bewährungschance im Kräftemessen mit dem Bundesliga-Zwangsabsteiger, der sich die Rückkehr in den Profi-Handball zum Ziel gesetzt hat.
Wieder an Bord werden der von einer Grippe wiedergenesene Martin Malik, der in Saarbrücken vom starken David Reimann würdig im Tor vertreten wurde, sowie Jörn Olbrich sein. Der 25-jährige Rechtsaußen, der zuletzt berufsbedingt kürzer treten musste, soll der Abwehr wieder mehr Stabilität verleihen.
«Wir müssen in der Defensive sicher stehen, sonst haben wir gegen Wallaus superstarken Angriff keine Chance», zeigt Jäth Respekt vorm besten Sturm der Liga (10 Spiele/339 Tore). Das Gastspiel des früheren deutschen Meisters entpuppt sich auch als Kassenschlager. Jäth rechnet mit einem vollen Haus, also weit über 500 Zuschauern. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Samstag, 26. November 2005
Im PDF-Format anzeigen - Direktlink27:31 – Deinet wird zur tragischen Figur
Petterweil. Es fehlte nicht viel und die Handballer des TV Petterweil hätten der SG Wallau/Massenheim die ersten Verlustpunkte in der Regionalliga Südwest aufs Auge gedrückt. Doch nach einem großartigen Kampf mussten sich die Wetterauer in eigener Halle vor mehr als 500 restlos begeisterten Zuschauern dem Top-Favoriten letztlich doch erwartungsgemäß mit 27:31 (12:14) geschlagen geben.
«Die Mannschaft hat eine hervorragende kämpferische Leistung gezeigt», lobte TVP-Teammanager Reinhard Kreft nach dem Schlusspfiff des hochdramatisch verlaufenen Hessenderbys, das erst in den letzten Minuten entschieden wurde.
Zur tragischen Figur avancierte ausgerechnet der agile Philipp Deinet, der beim Stande von 26:27 einen Siebenmeter und damit den Ausgleich vergab. Im Gegenzug traf der Bundesliga-Zwangsabsteiger und legte anschließend noch einen weiteren Treffer nach. Die Petterweiler gingen zur offenen Manndeckung über, doch dieses letzte taktische Mittel brachte freilich nichts mehr ein. Bei den Wetterauern gefielen neben Deinet, der tags zuvor noch eine Klasse höher für Zweitligist Gelnhausen im Einsatz gewesen war, sowie Dirk Petzold und der wieder erstarkte Andrej Shimonjenko.
In der ersten Halbzeit verlief die Partie bis zum 6:6 völlig offen, ehe sich Wallau erstmals mit drei Toren absetzen konnte. Doch Petterweil war beim 10:11 wieder dran und ließ sich später auch von dem 12:17 nicht verrückt machen. Angetrieben von den «tollen Fans» (Kreft) schaffte der TVP das umjubelte 24:25. Der Favorit wankte nun bedenklich, nur stürzen konnten ihn die Petterweiler am Ende nicht.
Für den TVP trafen: Deinet (7), Shimonjenko (6/2), Petzold (5), Schneider (4), Trinczek (3), Olbrich und Ruppert. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Montag, 28. November 2005
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkKreft: »Hätten heute jede Chance nutzen müssen«
TV Petterweil verliert nach toller Leistung mit 27:31 (12:14) gegen die SG Wallau/Massenheim - Fabian Freiwald kommt
(mw) Der angekündigte Jahres-Höhepunkt des TV Petterweil in der eigenen Halle an der Sauerbornstraße - es wurde gehalten, was versprochen wurde. Denn über die gesamten 60 Minuten sahen 500 Zuschauer ein packendes Duell zwischen der heimischen Truppe und der SG Wallau/Massenheim, wobei die Schützlinge von »Gebbi« Fink und Thomas Jäth unglücklich den Kürzeren zog. 27:31 (12:14) hieß es am Ende für den ungeschlagenen Tabellenführer, der damit weiterhin eine weiße Weste vorweisen kann und in Sachen Aufstieg wohl nur schwer zu stoppen sein dürfte: Das Ergebnis ist jedoch deutlicher als die Torfolge aussagt, denn noch in der 58. Minute war die Heim-Sieben beim Stande von 26:27 am Drücker. Den endgültigen Knockout versetzte Stefan Bonnkirch rund 70 Sekunden vor Schluss, als der agile SG-Rückraumspieler zum 29:26 für seine Farben traf und damit auch erstmals für sichtbaren Jubel bei seinem ansonsten recht unzufriedenen Trainer Jörg Schulze sorgte.
Die Partie begann mit dem 0:1 von Fabian Bohnert, der in der Folgezeit in den Mittelpunkt des Geschehens rückte. Denn der Kreisläufer fuhr in der eigenen Abwehr eine überharte Gangart, die die Schiedsrichter nicht immer mit der nötigen Konsequenz bestraften. Es dauerte bis zur 25. Minute, bis die Gäste eine Zeitstrafe bekamen - einen Vorteil hatte dies nicht für den TV Petterweil, denn auch ein Akteur im gelben Dress musste den Platz für zwei Minuten verlassen.
Bis dahin hatte der TVP das Spiel ausgeglichen gestaltet, war aber nach zwischenzeitlicher Zwei-Tore-Führung (5:3/9.) und dem letztmaligen Ausgleich in der 13. Minute durch einen verwandelten Siebenmeter des guten Andrej Shimonjenko stetig im Hintertreffen. Bis zur 28. Minute (12:13) waren die Wetterauer immer wieder drauf und dran, den Ausgleich zu markieren, doch kurz um den Pausentee herum kam die letztlich vielleicht entscheidende Phase. Nach dem 12:14 von Wallaus bestem Werfer, Michael Allendorf, nutzten die Petterweiler eine doppelte Überzahl nicht, der Gast zog sogar trotz erneuter Dezimierung auf 12:17 davon und schien einem sicheren Sieg entgegenzustreben. Doch dagegen hatte der Rang-Elfte etwas und kämpfte sich über die Stationen 14:17 (36.), 18:20 (43.) und 20:21 (45.) wieder auf ein Tor heran.
Die Schlussviertelstunde bot dann endgültig alles; was ein gutes Handball-Spiel ausmacht: Spannung, tolle Tore, emotionsgeladene Aktionen und zwei Mannschaften, die sich nichts schenkten. Ein Manko gab es jedoch aus TVP-Sicht: Der Ausgleich wollte partout nicht gelingen, dreimal hatten die Petterweiler die Chance dazu. Als Philip Deinet, der schon am Vortag 50 Minuten für den TV Gelnhausen auf Torejagd ging, beim Stande von 26:28 (58.) gezwungenermaßen die Verantwortung übernahm und entgegen der goldenen Regel »der Gefoulte schießt nie selber« zum Siebenmeter antrat, war die Messe wenige Sekunden später gelesen. Deinet, der ansonsten eine tadellose Leistung bot, versemmelte und im Gegenzug war es wie erwähnt Stefan Bonnkirch, der zum vorentscheidenden 29:26 vollstreckte.
»Wir hätten heute absolut jede Chance nutzen müssen, um einem Gegner dieses Kalibers Punkte abnehmen zu können. Aber die Mannschaft hat hervorragend gekämpft und sich ein Sonderlob verdient«,- zog Team-Manager Reinhard Kreft ein positives Fazit und verwies auf die personelle Ausstattung beider Vereine. »Wallau hat auf der Bank nahezu gleichwertige Leute sitzen, während wir durch die Ausfälle auf dem Zahnfleisch gehen und nahezu keine Alternativen haben«, ergänzt Kreft.
Die Verantwortlichen haben reagiert: Ab nächster Woche verfügt der Gelnhäuser Fabian Freiwald (Rückraum) über eine Doppelspielberechtigung.
TV Petterweil: David Reimann, Martin Malik; Jörn Olbrich (1), Heiko Trinczek (3), Dirk Pezold (5), Felix Schneider (4), Andrej Shimonjenko (6/2), Jens Ruppert (1), Philip Deinet (7), Dennis Baier, Pierre d´Aveta,
Björn Ehmer.
SG Wallau,/Massenheim: Beer, Tillmann; Ehrmann (1), Bohnert (3), Laufersweiler (2), Gassmann (1), Garbo (2), Allendorf (9/1), Bonnkirch (6), Rossmeier (5), Zölls (2), Linder.
Schiedsrichter: Bärtl/Janisch (Bad Arolsen /Weißenborn)
Zeitstrafen: TVP 6 - SG 5
Siebenmeter: TVP 4/2 - SG 2/1
Zuschauer: 500
Wetterauer Zeitung vom Montag, 28. November 2005
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