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Regionalliga Südwest
16. September 2006, 19:30 UhrAlles andere als wunschgemäß!
Überraschend deutlich verliert der TVP zur Saisoneröffnung beim Aufsteiger TV Vallendar mit 23:28 und steht nun am kommenden Sonntag gegen Mülheim-Kärlich bereits unter Zugzwang.
Harz-Verbot zur Pause irritiert TV Petterweil
Beim Aufsteiger TV Vallendar zum Saison-Auftakt mit 23:28 unterlegen - Trinczek, Schneider und Ruhrmann nicht fit
Aller Anfang ist schwer - auch für den TV Petterweil: Die Handballer aus dem Karbener Stadtteil, die zur Ouvertüre ihrer fünften RegionalligaSaison am Samstagabend beim Aufsteiger TV Vallendar eigentlich mit zwei Punkten eine solide Basis für ein erfolgreiches Abschneiden in der Meisterschaftsrunde 2006/2007 schaffen wollten, mussten die Rückreise aus der Koblenzer Ecke mit leeren Händen antreten, denn die Gastgeber behielten nach einer lange Zeit ausgeglichenen Partie letztlich klar mit 28:23 (11:12) die Oberhand. »Mag sein, dass der Sieg für Vallendar verdient war«, gab Petterweils Pressesprecher Reinhard Kreft unverblümt und ohne Umschweife zu, »zu hoch war er aber auf jeden Fall.«. Zwei Gründe seien, so Kreft, für den Petterweiler Auftakt-Flop verantwortlich gewesen »Erstens die über Gebühr lange Halbzeitpause, die durch das nach 30 Minuten angeordnete Harz-Verbot verursacht wurde und unsere Cracks aus dem Rhythmus brachte, sowie zweitens die aus unserer Sicht völlig überzogene Rote Karte für Dirk Pezold nach 35 Minuten«, die genau so unnötig war wie ein Kropf.
Pezolds Ausschluss machte sich auf Seiten des TVP insbesondere in der Abwehr negativ bemerkbar und gestattete es der Mannschaft von Vallendars Spielertrainer Zdravko Guduras, in der Schlussphase die knappe 22:21-Führung (53.) binnen drei Minuten auf 26:21 auszubauen, wodurch die letzten beiden Volltreffer von Petterweils Rechtsaußen Fabian Neumeier wirkungslos verpufften. Ganz generell stand das Regionalliga-Auftakt-Match für TVP-Coach- Gebhard Fink und seine Leute unter keinem guten Stern, denn sowohl Rechtsaußen Heiko Trinczek (Oberschenkelzerrung) als auch beide Kreisläufer, Felix Schneider (Nachwirkungen einer Mandelentzündung) und Uwe Ruhrmann (Grippe), waren nicht hundertprozentig fit. Dennoch starteten die Mannen im gelb-schwarzen Dress ganz passabel, lagen nach einem 2:4-Rückstand ab der achten Minute (6:5) bis zur Pause stets knapp vorne und ließen nach der langen »Harz-Diskussion« zu Beginn der zweiten Hälfte zunächst keine Schwächen erkennen. Pezold traf zum 13:11 ins Schwarze, Neumeier zum 14:12, ehe Vallendar durch zwei Treffer egalisierte (14:14).
Auch nach Pezolds Ausscheiden schien alles auf ein knappes End-Resultat hinaus zu laufen, zumal sich angesichts guter Defensiv-Leistungen hüben wie drüben keiner der beiden Kontrahenten abzusetzen vermochte (19:19/46.). Am Ende jedoch sollte Dirk Pezolds Fehlen auf Seiten des TVP, der dadurch am eigenen Kreis mehr und mehr an Stabilität einbüßte, doch noch negativ zu Buche schlagen, denn auf der rechten Seite fanden die auffälligsten Spieler des Gastgebers, Christian Kirstges und Daniel Rakojevic, ein ums andere Mal die spielentscheidenden Lücken. Stark beim TV Petterweil: Keeper Martin Malik und - allerdings nur in den ersten 30 Minuten - Pierre D´Aveta auf der Rückraum-Mitte-Position. Insgesamt gesehen sei, so Kreft, das Team sicher noch steigerungsfähig: »Und das ist auch zwingend erforderlich, um nächsten Sonntag zu Hause gegen den Mitfavoriten HSG Mülheim-Kärlich erfolgreich Paroli bieten zu können.«
TV Vallendar: Dallibor, Klein; Rakojevic (5), Kirstges (9/1), Mohr (2/2), Fischer, Räder (3), Maric (1), Klepzig (1), Mohrs (2), Guduras (5), Philipp Weber.
TV Petterweil: Martin Malik, Oliver Malkmus, Jörn Olbrich (4), Heiko Trinczek, Björn Ehmer (2), Pierre D´Aveta (5/2), Dirk Pezold (2), Felix Schneider (1), Frank Weber, Hans Self (1), Fabian Neumeier (5), Uwe Ruhrmann (3), Rene Lenhardt. -
Siebenmeter: TVV 4/3 -TVP 2/2. -Zeitstrafen TW 9 - TVP 10. - Rote Karte: Pezold (35.). - Zuschauer: 250.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 18. September 2006
Im PDF-Format anzeigen - DirektlinkKein Harz: Spielfaden nach Pause verloren
Vallendar. Nach dem kurios verlorenen „Marathon-Match“ beim TV Vallendar war Petterweils Teammanager Reinhard Kreft untröstlich. Zuvor mussten sich die Handballer des TVP nach zwei geschlagenen Stunden Spielzeit zum Auftakt der Regionalliga Süd dem Aufsteiger mit 23:28 geschlagen geben, nachdem die Mannschaft von Trainer Gebhard Fink zur Pause noch mit 12:11 vorne gelegen hatte.
„Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, mehr als mit nur einem Tor in die Kabine zu geben“, trauerte Kreft den vergebenen Chancen nach. Kein Verständnis zeigte er für den umstrittenen Platzverweis von Dirk Pezold wegen Foulspiels nur fünf Minuten nach Wiederbeginn. „Das war niemals eine Rote Karte! Eine Zeitstrafe hätte vollkommen gelangt, zumal eine vergleichbare Aktion auf Vallendarer Seite in Durchgang eins nur mit zwei Minuten geahndet wurde“, ärgerte sich Kreft über die Schiedsrichter Jacob/Dähne, die insgesamt 19 Zeitstrafen verteilten.
Schon vor Pezolds Hinausstellung war der angeschlagen in die Partie gegangene TVP entscheidend aus dem Rhythmus gekommen. Nachdem in der ersten Hälfte beide Teams noch zum Harz griffen, wurde das Haftungsmittel nach Anweisung des in Vallendar anwesenden Klassenleiters Kasobke für den zweiten Durchgang verboten. „Für mich eine unverständliche Entscheidung. Allein die Halbzeitpause dauerte über 20 Minuten“, berichtete Kreft, „gerade unsere Jungen wirkten durch die plötzliche Umstellung auf einen harzlosen Ball verunsichert.“ Für den Höhepunkt eines chaotischen Abends sorgte ein Vallendar-Fan, der in der 42. Minute mit zwei Wasserflaschen bewaffnet quer über das Spielfeld lief.
Für den TVP trafen: Neumeier (5), d’Aveta (5/2), Olbrich (4), Ruhrmann (3), Olbrich, Ehmer, Pezold (je 2), Self und Schneider. (rm)
Frankfurter Neue Presse vom Montag, 18. September 2006
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