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Fink droht sogar mit einem Spielabbruch

TV Petterweil protestiert gegen Schiedsrichter-Benachteiligungen - 500 Zuschauer sehen 26:30-Niederlage gegen TSG Münster

Beim Versuch, Spitzenreiter TSG Münster vom Sockel zu stoßen, hat der heimische Regionalligist TV Petterweil am Samstag Abend in der Sporthalle an der Sauerbornstraße kein Glück gehabt, denn die Schützlinge von TVP-Coach Gebhard Fink unterlagen der Embs-Truppe aus dem Main-Taunus-Kreis vor 500 Zuschauern mit 26:30 (9:17).
Zwei Gründe waren für die elfte Saisoniederlage der Handballer aus dem Karbener Stadtteil ausschlaggebend: Zum einen die Spielstärke der Gäste, die auch ohne ihren Rückraum-Scharfschützen Bodo Mantel mit einer auf allen Positionen bestens besetzten Mannschaft ziemlich früh die Weichen auf Sieg zu stellen vermochten, und zum anderen zwei Schiedsrichter, nämlich die Herren Hoyer und Kasten, die allen Petterweiler Spielern, Fans und Verantwortlichen ob der ihrer Meinung nach einseitigen Pfeiferei quasi ab der ersten Minute durch überzogene Entscheidungen die Zornesröte ins Gesicht trieben.

»Bei allem Respekt für die sicherlich überzeugende Vorstellung der TSG-Handballer: Aber wären die Unparteiischen nicht derart einseitig zur Sache gegangen, hätte Münster garantiert Schwierigkeiten bekommen«, entrüstete sich Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft über das offensichtlich überforderte Schiedsrichter-Duo, das bereits in der Vorrunde mit der Leitung dieser Begegnung (seinerzeit behielt Münster in eigener Halle mit 33:26 die Oberhand) betraut worden war und sich schon damals den Unmut der TVP-Cracks zugezogen hatte. Und Beispiele zweifelhafter Entscheidungen gab's auch beim zweiten Vergleich zur Genüge: Zeitstrafen schon in der Anfangsphase für Ziad Rejab und Jörn Olbrich wegen vergleichsweise harmloser »Vergehen«, später dann (42.) das Rede-Verbot für Hallensprecher Reinhard Kreft, der - wie üblich und von anderen Schiedsrichtern nie unterbunden - Petterweiler Goals besonders enthusiastisch kommentierte, und als negativer Höhepunkt die »Rote Karte« für Petterweils agilsten Spieler Philip Deinet (44.), der von Gäste-Keeper Bansa festgehalten wurde und sich Freiraum verschaffen wollte.

Just zu diesem Zeitpunkt platzte auch TVP-Trainer Gebhard Fink der Kragen - er wollte seine Leute vom Parkett holen und nicht mehr weiterspielen. Dass er und die Spieler dennoch bis zum Ende ausharrten, zeugt von Vernunft, zumal ein Spielabbruch für die Petterweiler garantiert Scherereien mit den Verbandsgremien nach sich gezogen hätte.

Zum Spielfilm: Früh geschwächt durch die Zeitstrafen für Rejab (7.) und Olbrich (9.) mussten die Gastgeber nach ausgeglichenem Beginn (3:3/6.) bis zur zwölften Minute einen Vier-Tore Rückstand (4:8) akzeptieren, wobei Philip Deinet für alle vier TVP-Treffer verantwortlich zeichnete. Sebastian Weber und Heiko Trinczek verkürzten gar auf 6:8, doch erneut hagelte es für die Mannen im gelb-schwarzen Dress Zeitstrafen en masse. Die Folge: Münster zog auf 8:16 davon, führte zur Pause mit 9:17 und sah bereits nach 32 Minuten (10:19) wie der sichere Sieger aus. Fünf Petterweiler Tore in Serie durch Deinet (2), Weber, Olbrich und Alexander Fetzer ließen die TVP-Aktien bis zur 39. Minute (15:19) noch einmal steigen, aber der Ausschluss Deinets, der sich zusammen mit Heiko Trinczek, Jörn Olbrich, Sebastian Weber und Kapitän Jens Ruppert auf Seiten der Fink-Sieben die Bestnote verdiente, vereitelte alle Pläne, dem Tabellenführer, der das Vier-Tore-Polster in den noch verbleibenden knapp 20 Spielminuten konsequent verteidigte, eventuell doch noch in die Parade zu fahren.

Wichtig für die künftige Personal-Planung: Kreisläufer Sebastian Weber, der in der Winterpause vom Bundesligisten HSG D/M Wetzlar nach Petterweil gewechselt war, wird den Wetterauer Regionalligisten zum Saisonende in Richtung TV Gelnhausen (Doppelspielberechtigung für Wetzlar und Gelnhausen) verlassen.

TV Petterweil: Martin Malik, David Reimann; Jörn Olbrich (5/3), Ziad Rejab (1), Alexander Fetzer (1), Felix Schneider, Andrej Shimonjenko, Sebastian Weber (5), Dennis Baier, Philip Deinet (8), Jens Ruppert (3), Heiko Trinczek (3).

TSG Münster: Bansa, Lehnert; Kaluzinski (10/2), Classen (4), Thomas Mauch (2), Kalmann, Brendemühl (6/2), Matthias Mauch (5), Gölzenleuchter, Zapototschny (1), Völker (1), Kirkel.

Schiedsrichter: Hoyer/Kasten (Solms/Echzell)
Zeitstrafen: TVP 13 - TSG 7
Rote Karte: Deinet (44.)
Siebenmeter: TVP 3/3 - TSG 6/4
Zuschauer: 500 Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 18. April 2005

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