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Ausfälle von Stammspielern nicht verkraftet

TV Petterweil unterliegt bei Vulkan Vogelsberg 28:32 - Erhebliche Defizite in Disziplin und Taktik offenbart

Man hatte sich so viel vorgenommen, wollte im Hessen-Derby die Oberhand behalten, doch am Ende ist außer Spesen nichts gewesen: Die Handballer des TV Petterweil blieben auch beim vierten Auswärtsmatch ohne Sieg, denn beim hessischen Regionalliga-Rivalen Vulkan Vogelsberg musste die Mannschaft des Petterweiler Trainer-Gespanns Gebhard Fink/Thomas Jäth mit 28:32 (11:14) die Segel streichen. Dies bedeutet: Anstatt das Punktekonto auszugleichen und sich in Richtung Tabellenmittelfeld abzusetzen, rangiert der TVP mit nunmehr 5:9 Zählern nach wie vor in der abstiegsgefährdeten Zone.

»Es war nichts zu holen«, gab Petterweils Coach Thomas Jäth ehrlich zu, »denn insbesondere im Rückraum waren die Ausfälle von Philip Deinet und Jörn Olbrich nicht zu ersetzen.«. Und da auch Andrej Shimonjenko wegen Verletzung kaum Einsatzzeiten habe bekommen können, sei dort die Not am größten gewesen: »Ohne dieses Trio reichts eben nicht. Das muss man klar erkennen.«

In der mit rund 800 Zuschauern proppenvollen Lauterbacher Großsporthalle gefielen die TVP-Cracks zwar während der gesamten Partie durch nimmermüden Kampfgeist und hohen Einsatzwillen, doch in Sachen Disziplin und Taktik waren erhebliche Defizite einmal mehr nicht zu übersehen. »Lücken, die erarbeitet worden sind, wurden nicht entschlossen ausgenutzt. Zudem mangelte es an Selbstvertrauen«, begab sich Thomas Jäth hinterher auf Spurensuche für die vierte Saisonniederlage. Dass die Gäste aus der Wetterau am Ende gegen die in Bestbesetzung auflaufende Truppe von Vulkan-Coach Goran Suton so gar keine Siegchance haben würden, war bis kurz vor Ende der ersten Hälfte noch nicht auszumachen: Es gelang zunächst nämlich keinem der beiden Teams, sich entscheidend abzusetzen. Über die Stationen 5:5 (12.) und 7:7 (18.) hieß es nach knapp 25 Minuten 10:10, ehe der Regionalliga-Neuling mit einem Zwischenspurt auf 13:10 davon zog und nach Andreas Rastners Anschluss-Tor zum 13:11 durch den überragenden Maksimovich Sekunden vor dem Pausenpfiff auf 14:11 erhöhte. »Ein Gegentreffer, den wir unbedingt vermeiden wollten, um dann mit Beginn der zweiten 30 Minuten den knappen Zwei-Tore-Rückstand wieder wett zu machen«, erläuterte Jäth den Petterweiler Plan, der vom bis dato gastgebenden Rangsechsten ab Beginn der zweiten Hälfte freilich nach allen Regeln der Handball-Kunst durchkreuzt wurde: Mit vier Volltreffern in Serie stellten die Vogelsberger jedenfalls bis zur 37. Minute die Weichen auf Sieg (18:11), bauten ihren Vorsprung weiter aus (22:14/43.) und lagen in der 48. Minute gar mit neun Toren vorne (28:19). Nur gut, dass die Mannen im gelbschwarzen Dress auf Grund der aussichtslosen Lage die Gegenwehr nicht vollends einstellten, ganz im Gegenteil trotz mehrmaliger Unterzahl dem Vulkan-Express Paroli boten und ihre 60 mitgereisten Fans mit einer Aufholjagd, die jedoch lediglich als Ergebnis-Kosmetik bezeichnet werden kann, halbwegs versöhnlich stimmten.

Was in den nächsten beiden Pflichtspielen zu Hause gegen die SG Nieder-Roden sowie später dann bei TBS Saarbrücken für den TV Petterweil angesagt ist, liegt für Thomas Jäth auf der Hand: »Vier Punkte, und sonst gar nichts,«

Vulkan Vogelsberg: Busse, Illian; Maksimovich (7), Kemmerzell (4), Stradal (1), Durajka (5), Sebastian Pytlik, Stock (1), Schulz, Toth (5), Ley (6), Todosic (3), Simon Pytlik.

TV Petterweil: Martin Malik; Dennis Baier (3), Andreas Rastner (9/3), Felix Schneider (2), Dirk Pezold (3), Björn Ehmer (2), Heiko Trinczek (2), Jens Ruppert (6), Andrej Shimonjenko, Pierre D´Aveta (1), Kanwal Gill, Alexander Koch.

Schiedsrichter: Fecher/Hohm (HV Hessen).
Siebenmeter: W 2/2 - TVP 3/3. –
Zeitstrafen: W 9 - TVP 9. –
Rote Karte: Baier (40. - 3. Zeitstrafe). –
Zuschauer: 800.


Wetterauer Zeitung vom Montag, 07. November 2005

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