Wetterauer Flaggschiffe im großen Showdown
Der TV Petterweil und der TSV Griedel. Nur diese beiden Vereine vertreten den Wetteraukreis oberhalb der Bezirksebene in der Männer-Landesliga. Sie sind aktuell die Handball-Flaggschiffe der Region, wobei Petterweil gewissermaßen als Platzhirsch fungiert. Seit jeher spielt die Mannschaft aus dem Karbener Stadtteil überregional, während Griedel als letztjähriger Meister der Bezirksoberliga erst mit Beginn der laufenden Saison oben ist.
Die beiden besten Mannschaften der Wetterau treffen jetzt zum ersten Mal aufeinander. Anpfiff ist am Sonntag um 18.00 Uhr in der Petterweiler Sporthalle in der Sauerbornstraße. Beide Vereine trennen regional ungefähr 30 Kilometer. In der Tabelle liegen sie dagegen mit jeweils 2:8-Punkten punktgleich eng beieinander. Dieser Umstand bringt für sich alleine schon einmal ausreichend Brisanz ins Spiel.
Für beide steht ein schlechter Saisonstart zu Buche, zumindest was die Punkte anbelangt. Schaut man sich hingegen an, gegen wen etliche Niederlagen zustande kamen, relativiert sich einiges. Mit Lollar, Breckenheim, Kastel und Linden finden sich Schwergewichte der Liga unter den bisherigen Gegner. Dass das jetzt anstehende Derby sowohl für Petterweil als auch für Griedel ein wichtiges Spiel im Hinblick auf den Rundenverlauf ist, steht außer Frage.
Petterweils Trainer Heiko Trinczek nimmt seine Mannschaft in die Pflicht: »Meine klare Ansage lautet: Ein Sieg muss her. Ich vertraue auf meine Mannschaft. Immer, wenn es in der Vergangenheit darauf ankam, war sie da und hat geliefert«, informiert er und hofft darauf, dass mit einem Derbysieg ein positiver Lauf eingeleitet wird. Die Kontrahenten sind bestens über die Stärken und Schwächen des Gegners informiert und befassen sich im Vorfeld in erster Linie mit ihrem eigenen Match-Plan.
Unter der Woche wurde im Griedeler Lager anhand von Videoanalysen Ursachenforschung betrieben. »Viele technische Fehler, mangelhafte Chancenverwertung und eine nicht ausreichende Spielübersicht, um die individuelle Stärke der einzelnen Spieler herausarbeiten«, zählt Teammanager Jürgen Weiß einige der gefundenen Schwachpunkte auf. Dass ein Erfolg nur über eine engagierte und diszipliniert arbeitende Abwehr gelingen kann, ist den Griedeler Handballern bewusst. »Wenn wir es überdies schaffen, das Tempo von Beginn an hoch zu halten und über Gegenstoß und schnelle Mitte zu Toren kommen, steigen unsere Siegchancen«, so Weiß weiter.
Die Gastgeber haben sich gut eingestellt und wertvolle Hinweise von Co-Trainer Martin Peschke erhalten. Er hatte es in der Vorsaison geschafft, als Trainer von Florstadt/Gettenau, den späteren Meister Griedel zweimal zu besiegen. Diese Bilanz spricht ebenso für die Gastgeber, wie auch die Tatsache vor heimischer Kulisse zu spielen. Die bisherige Landesligabilanz beider Vereine kommt dazu. In den Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 standen sich die Kontrahenten insgesamt viermal gegenüber. Jedes Mal gewann der TV Petterweil.
Bis auf die jeweiligen Langzeitverletzten werden beide in der zurzeit bestmöglichen Aufstellung auflaufen. In Petterweil hofft man auf ein Comeback von Jonas Koffler nach dessen überstandenem Handbruch. »Ob er spielt, wird vor Beginn entschieden und sich auf keinen Fall am Spielverlauf orientieren«, klärt Triczek dazu auf.
Wetterauer Zeitung vom Samstag, 28. Oktober 2017
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