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TV Petterweil überrascht immer wieder

Mannschaft von Trainer Detlef Ernst gewinnt bei HSG Nieder-Roden 30:28 - Heute Abend Entscheidung über sportliche Zukunft

Sollten die Handballer des TV Petterweil heute Abend tatsächlich aus wirtschaftlichen Gründen ihren Regionalliga-Ausstieg verkünden, wäre es ohne Zweifel jammerschade, denn sportlich gesehen ist die Mannschaft von TVP-Coach Detlef Ernst drauf und dran, in der dritten Liga den Klassenerhalt zu zementieren: Gestern Nachmittag, im Hessenderby beim Rangzehnten HSG Nieder-Roden, verdeutlichte der hierzulande ranghöchste Handball-Klub seine RegionalligaTauglichkeit nämlich wieder mal mit einer sehr konzentrierten Vorstellung und entführte aus der Nieder-Rodener Sporthalle durch einen verdienten 30:28 (14:11)-Erfolg überraschend beide Punkte. Ein Auswärts-Coup, der die Kenner der Szene verblüffen muss, standen Detlef Ernst mit Keeper Martin Malik, Rückraum-Torjäger Jörn Olbrich und Linksaußen Rene Lenhardt doch drei Stammkräfte nicht zur Verfügung.

»Man muss wirklich den Hut ziehen«, lobte Petterweils Team-Manager Reinhard Kreft, »in unserer Mannschaft gab es keine Schwachstellen«. In Top-Form: Keeper Oliver Malkmus, der nach Krefts Angaben nicht weniger als 25 Bälle hielt und der recht sattelfesten Deckung mit dem stark agierenden Mittelblock Clemens Fischer/Felix Schneider zusätzlichen Halt verlieh. Darüber hinaus schlossen Björn Ehmer und Andreas Kalman die Lücke, die Jörn Olbrich im rechten Rückraum hinterlassen hatte. Auf der linken Seite brillierte Dennis Baier mit schönen Toren, während Pierre D´Aveta als Schaltstation fast aller Petterweiler Angriffe ebenfalls zu überzeugen vermochte. Hinterher ließ es sich Reinhard Kreft jedenfalls nicht nehmen, für das verspätete Geburtstags-Geschenk (er wurde 46) eine Kiste Flüssiges springen zu lassen.

Zum Spiel: Zwei Goals von Pierre D´Aveta brachten die Führung, die bis zur 7. Minute (4:4) zwar wieder abgegeben doch durch Felix Schneider und Andreas Kalman alsbald wieder aufgefrischt wurde (4:6/10.). Nieder-Rodener Bemühungen, den Spieß alsbald umzudrehen, schienen dann Mitte der ersten Hälfte (10:8) Früchte zu tragen, erwiesen sich allerdings als nur kurzes Strohfeuer. Drei TVP-Treffer in Serie zum 10:11-Zwischenstand rückten die Verhältnisse wieder gerade - zur Pause verfügte die Ernst-Sieben über ein komfortables Drei-Tore-Polster (11:14). Klar, dass Nieder-Rodens Trainer Dr. Frantisek Fabian seinen Leuten tüchtig ins Gewissen redete. Zunächst mit Erfolg, denn in der 41. Minute lag die HSG zum zweiten Mal vorne (18:17). Wer allerdings dachte, dies sei die Wende zugunsten der Gastgeber, der wurde schnell eines Besseren belehrt: Für Petterweil glich Dennis Baier aus, Björn Ehmer traf mit zwei Toren zum 18:20 in die Vollen, während später dann, nach dem 21:22-Zwischenstand (49.) Ralf Scherrer, Felix Schneider und Dennis Baier das Petterweiler Polster gebührend auszudehnen verstanden (21:25/52.). Spannend die Schlus- sphase: Nieder-Roden kam auf 26:27 heran-vier Minuten waren noch zu spielen. Für Detlef Ernst und seine Spieler kein Grund, nervös zu werden Sie agierten nach wie vor sehr clever und holten durch die wichtigen Treffer von Björn Ehmer, Dennis Baier und Andreas Kalman zum alles entscheidenden Schlag aus (26:30/58.). Der nach Saarpfalz zweite Petterweiler Auswärtssieg war perfekt.

HSG Nieder-Roden: Brosch, Jens Rhein; Knaf (5), Henkel (9), Ignacy, Seitel (1), Ochs (6), Sven Engel (1/1), Meincke, Schmitt (2), Paliocha (3) Czmok, Bartoszewisz (1).

TV Petterweil: Oliver Malkmus, Dominik Malik; Heiko Trinczek (1), Pierre D´Aveta (4/1) Andreas Kalman (5), Uwe Ruhrmann (3), Felix Schneider (2), Dennis Baier (6), Clemens Fischer, Fabian Neumeier (1), Björn Ehmer (7), Ralf Scherrer (1).

Schiedsrichter: Naumann/Wallenfels (HV Hessen)
Zeitstrafen: HSG 3 - TVP 7
Siebenmeter: HSG 1/1 - TVP 1/1
Z.:350. Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 26. März 2007

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