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TV Petterweil mental nicht ganz auf der Höhe

Gegen HSG Römerwall mit 29:34 verloren - Minuskulisse in der Halle an der Sauerbornstraße - Heiko Trinczek stark

Weil die Klub-Verantwortlichen den Ausstieg für die Saison 2007/2008 erst letzten Montag ganz offiziell verkündeten, obwohl er - wovon auszugehen ist - schon viel früher beschlossene Sache war, erstreckt sich die Regionalliga-Abschiedstour des künftigen Bezirksoberligisten TV Petterweil auf insgesamt sechs Begegnungen. Gleichwohl durfte man dem ersten dieser für den TVP bedeutungslosen Regionalliga-Duelle, gestern Abend in der Sporthalle an der Sauerbornstrasse gegen den Mitte Mai in der dritten Liga ebenfalls aus finanziellen Gründen kapitulierenden Rangachten HSG Römerwall, eine gewisse Brisanz attestieren. Sich gegen die Pfälzer Truppe für die bislang höchste Saison-Niederlage, die 25:39-Vorrundenpleite, zu revanchieren, war, so dachte man allenthalben, für die Mannen im gelb-schwarzen Dress nämlich eine Frage der Ehre. Ein Trugschluss, wie sich während der niveauarmen 60 Minuten dann zeigen sollte, denn die Petterweiler Cracks präsentierten sich angesichts der 29:34 (14:17)-Niederlage mental nur selten in gebotener Verfassung.

Zu verstehen war das wegen der jüngsten Ereignisse durchaus. Detlef Ernst jedoch, der Petterweiler Coach, mochte ob der viel zu laschen Vorgehensweise im Defensiv-Bereich und der katastrophal schwachen Chancen-Verwertung vorne keine Entschuldigungen gelten lassen: »Disziplinarische Maßnahmen schließe ich nicht aus. Sich unserem Publikum gegen einen Kontrahenten, der beileibe nicht an die Grenzen seiner Belastbarkeit zu gehen brauchte, so zu präsentieren, kann ich nicht akzeptieren«, Vor der Minuskulisse von gerade Mal 130 Zuschauern,davon immerhin rund 30 aus der Koblenzer Kante, gelang dem Gastgeber, der erneut auf die angeschlagenen Martin Malik, Jörn Olbrich und Rene Lenhardt verzichten musste, ein durchaus vielversprechender Start: Nach acht Minuten lag man jedenfalls knapp in Führung (4:3), wobei Andreas Kalmann (musste ab den zweiten 30 Minuten mit einer Knieverletzung passen), zwei Mal Heiko Trinczek und Pierre D´Aveta für den TVP in die Vollen getroffen hatten.

Das dünne Polster verwandelte sich freilich alsbald in einen Zwei-Tore-Rückstand (7:9/18.), der zunehmend größer wurde (11:16/25.). Björn Ehmer, Heiko Trinczek und Felix Schneider sorgten mit ihren Treffern kurz vor der Pause im Petterweiler Lager allerdings für neue Hoffnung, die der Ernst-Sieben bis zur 34. Minute, als Heiko Trinczek zum 18:18-Ausgleich ins Schwarze traf, sogar wieder Sieges-Möglichkeiten eröffnete. Dann jedoch der Bruch: Schlich und Stemann markierten das 18:20, weitere fünf HSG-Goals in Serie, von der 38. bis zur 42. Minute zum 19:25Zwischenstand, bedeuteten bereits die Vorentscheidung zugunsten der Gäste. Der Rest war für die Truppe von Römerwalls Trainer Christoph Barthel reine Formsache, zumal man die Petterweiler in der noch verbleibenden Spielzeit auf gebührender Distanz hielt. Schneider (27:31/53.) sowie D´Aveta und Ralf Scherrer zum 28:32 und 29:32 (55.) markierten die drei letzten TVP-Tore, während Stemann (Sieben-Meter) und Schlich per knallharten Distanzwurf den 29:34-Gästesieg zu zementieren verstanden.


TV Petterweil: Oliver Malkmus, Dominik Malik; Heiko Trinczek (7), Pierre D´Aveta (8/5), Björn Ehmer (2), Fabian Neumeier (3), Felix Schneider (3), Uwe Ruhrmann (2), Dennis Baier, Andreas Kalman (1), Clemens Fischer (1), Ralf Scherrer (2).

HSG Römerwall: Rollinger, Braun; Bredehorst (2), Gutte, Fritzen, Manz (7), Naji (5), Stemann (5/4), Schlich (8), Bininda (7), Kurzbach.

Schiedsrichter: Weiner/Kaplan (Wiesbaden)
Zeitstrafen: TVP 8 - HSG 4
Siebenmeter: TVP 5/5 - HSG 7/4
Zuschauer: 130. Uwe Born


Wetterauer Zeitung vom Montag, 02. April 2007

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