Ernst trotz Derby-Niederlage zufrieden
TVP verliert in Oberurse124:26 - Fünf-Treffer-Rückstand in der zweiten Halbzeit eine zu große Hypothek - Weiß fällt kurzfristig aus
(kun) Mit 24:26 (14:15) zog ein personell geschwächter TV Petterweil am Samstag trotz einer kämpferisch durchaus überzeugenden Leistung im Taunus-Wetterau-Derby der Landesliga Mitte gegen die TSG Oberursel denkbar knapp den Kürzeren. Ohne die verletzten Kai Hardt, Jens Rup-
pert und Jörn Olbrich angereist, musste das Team von Trainer Detlef Ernst zudem den kurzfristigen Ausfall von Timm Weiß kompensieren. Für den Youngster nahm der Spieltag bereits nach dem Aufwärmen ein vorzeitiges Ende.
Trotzdem bot der Tabellenfünfte den Gastgebern in der ersten Hälfte über weite Strecken hervorragend Paroli und ging vom Start weg in Führung, um nach einer Viertelstunde gar mit drei Treffern in Front zu liegen (9:6).
»Besonders dank unserer starken Defensivarbeit haben wir uns trotz der zahlreichen Ausfälle in der Anfangsphase mit der TSG über weite Strecken auf Augenhöhe präsentiert«, zeigte sich der Petterweiler Übungsleiter nach der Partie zufrieden mit dem Auftritt seiner dezimierten Truppe. »Die Mannschaft hat die personellen Probleme gut gelöst und sich davon in ihrer Spielweise nicht beeinflussen lassen.« Zudem hatten die Gäste in ihrem Torhüterduo Michalke/Malkmus auch diesmal wieder einen sicheren Rückhalt. Durch einige Glanzparaden zu Spielbeginn vermittelten die Schlussmänner ihren Vorderleuten die nötige Sicherheit. Nachdem die Hausherren zwei Minuten vor der Pause zunächst den 14:14-Ausgleichstreffer erzielt hatten, ging die TSG durch einen direkt verwandelten Freiwurf am Ende aber doch noch überraschend mit einer Führung in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel stellten die Gastgeber ihre Defensive dann auf 5:1 um, womit sich der TVP über lange Zeit sichtlich schwer tat.
Spielmacher Martin Peschke fehlten fortan die Freiräume, sodass die Hausherren das Petterweiler Angriffsspiel mehr und mehr unter Kontrolle bekamen. »Nachdem Martin nach der Pause von der TSG an die kurze Leine genommen wurde, haben uns im Offensivspiel oftmals die zündenden Ideen gefehlt«, analysierte Ernst den taktischen Schachzug seines Gegenübers Klaus Linder. In der Folge erzielten die Gastgeber beim Stand von 19:19 (40.) fünf Treffer in Serie und sorgten damit für eine kleine Vorentscheidung. »Der Fünf-Tore-Rückstand war schlicht und einfach eine zu schwere Hypothek, um der Partie noch einmal eine Wendung zu unseren Gunsten zu geben. Zwar konnten wir uns noch einmal bis auf zwei Treffer an die Oberurseler heranwerfen, in der Schlussphase hat dann aber auch einfach das Quäntehen Glück gefehlt«. Beim Stand von 24:26 drängten die Gäste vehement auf denAusgleich, scheiterten in Person von Alexander Koch jedoch mit zwei Würfen aus dem Rückraum jeweils an der Querlatte. »Dass die Trauben in Oberursel für uns sehr hoch hängen, war uns von vornherein klar. Dennoch bin ich mit dem Auftritt des Teams auch mit Blick auf die personelle Situation durchaus zufrieden. Im nächsten Spiel gegen Hochheim wollen wir mit dieser Einstellung nachlegen und uns dort die verlorenen Punkte zurückholen«, sagte der Petterweiler Coach mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen die HSG.
TV Petterweil: Michalke, Malkmus; Peschke (10/7), Schneider (4), Alexander Koch (2), Kunkel (2), Lange (2), Koffler (1), Scherrer (1), Thorsten Koch (1), Rautschka (1), Greife, Trovillion.
TSG Oberursel: Christoph Heidl, Lehnert; Marcel Heidl (5/2), Schimanski (5/1), Hartmann, Mauch, Hitzel, Perl, Reiß (7), Barth, Sailler (3), Kürten (2), Heid (4/3).
Im Stenogramm :
Schiedsrichter: Börner/Wiegelmann.
Zuschauer: 500.
Zeitstrafen: Oberursel 3, Petterweil 5.
Wetterauer Zeitung vom Montag, 08. November 2010
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